Wie gelingt es Menschen schwierige Lebenslagen, persönliche Verluste und schwerste Ereignisse zu überstehen ohne dauerhaften seelischen Schaden zu nehmen – während andere davon völlig aus der Bahn geworfen werden?

Man bezeichnet diese Fähigkeit als Resilienz:
So wie Bambus vom Sturm zu Boden gedrückt wird und sich danach wieder aufrichtet,  also eine Kombination aus Stabilität und Flexibilität zeigt. Beim Menschen ist damit die Fähigkeit gemeint die eigene psychische Gesundheit während, oder nach widrigen Lebensumständen, Aufrecht zu erhalten. (Vergleich ein „Steh auf Männchen“)

Dauerhafte Alltagsbelastungen machen krank:

Krankheiten, Unfälle, Trennungen, Arbeitsverlust, Existenzverlust , Tod von Angehörigen Soldaten im Einsatz, Flüchtlinge und besonders Flüchtlingskinder, Naturkatastrophen, Terroranschläge usw.

Damit umzugehen gelingt in Deutschland immer weniger Menschen. Fehltage wegen psychischer Erkrankungen erreichten 2016 den Höchststand. Depressionen, Belastungs- und Anpassungsstörungen stellen damit den zweithäufigsten Grund, nach Rückenschmerzen, für Krankschreibungen dar.

Was macht also Menschen resilient und wie lässt sich diese Fähigkeit fördern? Was kann den Resilienzprozess  positiv beeinflussen?

Optimismus oder emotionale Bindungen zu Freunden und Familie für sich alleine kann keiner dieser Faktoren dies bewirken. Ausschlaggebend ist wie das Gehirn die Situationen einschätzt. Ist die Situation neutral oder leicht positiv, oder eher bedrohlich. Entsprechen können Krisen und mehr oder weniger anhaben. Wird der Körper in Alarmbereitschaft gesetzt, oder bleibt man Herr der Lage. Neurobiologische Prozesse  können also untersucht und gemessen werden. Resilienz hat also etwas mit Lernen zu tun und zwar bis ins hohe Alter.

In entsprechenden Studien konnte nachgewiesen werden, dass eine starke Seele im Alter oft eng mit körperlicher Gesundheit zusammenhängt. „Das klingt trivial, aber Bewegung und ausgewogene Kost mit eher weniger Kalorien sind auch für die Gehirnfunktion wichtig.“  Sagt Professor Tüscher – klinische Resilienzforschung.

Dagegen sagt Psychologie Professorin Alexandra Freund von der Universität Zürich: Negative Emotionen dienen als Leitlinie für unser Verhalten. Sie sind ein Stoppsignal, das uns auffordert unser Verhalten oder  die Umwelt zu ändern. Würde man permanent versuchen Probleme egal in welchem Beriech umzudeuten, könnte das mitunter psychologische Probleme nicht verhindern, sondern verstärken. Damit schränken wir unter Umständen unsere Entwicklung ein und machen auch in Zukunft dieselben negativen Erfahrungen wieder, statt deren Ursachen zu beheben,  glaubt die Expertin.

Machen Krisen immun wie eine Impfung?

Eine robuste Psyche ist keine Gabe, eher ein Lernen. Wie resilient man ist zeigt sich erst dann wenn die Krise schon da ist.
Wichtig für Resilienz ist die frühere Erfahrung, dass Dinge gut ausgehen können.